#63Tage
Am 1. August 1944 begann in Warschau der Aufstand der Armia Krajowa (Heimatarmee) gegen die deutschen Besatzer.
In den folgenden 63 Tagen kämpften Zehntausende Polinnen und Polen im offenen Widerstand. Viele verloren dabei ihr Leben. Die deutschen Besatzer gingen skrupellos gegen die Warschauer Bevölkerung vor. Über 150.000 Zivilisten wurden ermordet. Deutsche Einheiten zerstörten die polnische Hauptstadt nahezu vollständig. Die verbleibende Bevölkerung floh, wurde vertrieben oder in Lager deportiert.
Zum 80. Jahrestag des Warschauer Aufstandes haben das Deutsche-Polen-Institut und das entstehende Deutsch-Polnische Haus das Projekt #63Tage ins Leben gerufen.
Gemeinsam mit zahlreichen deutsch-polnischen Institutionen und Partnern, wie u.a. der Deutsch-Polnischen Gesellschaft, dem Polnischen Institut in Berlin und dem Zentrum für Historische Forschung in Berlin haben sie eine Veranstaltungsreihe mit einem breiten Programm zum Warschauer Aufstand für das Berliner Publikum vorbereitet.
Von Juli bis Oktober 2024 können sich interessierte Berliner und Berlinerinnen in einem breitgefächerten Programm wie Lesungen, Vorträge, Gespräche, Ausstellungen und verschiedenen Aktionen zu den dramatischen Ereignissen von 1944 informieren.
Programm
Eingeleitet wurden die #63Tage bereits am 8. Juli mit der Eröffnung eines monumentalen Murals in Berlin-Köpenick, das als ein Gemeinschaftswerk von deutschen und polnischen Jugendlichen im Rahmen des Projekts "Beyond Walls, Bridging Histories – Jenseits der Mauern, Geschichten verbinden“ der Deutsch- Polnischen Gesellschaft Berlin entstanden ist. Mit der Unterstützung und unter Anleitung der Warschauer Künstler Maria Michoń mit Dariusz Paczkowski haben sie das Mural, nicht nur selbständig entworfen, aber auch selbstständig geschaffen.
Am 11. Juli hingegen wurde die historisch-fotografische Open Air Ausstellung „Auf beiden Seiten der Barrikaden“ Herzen Berlins eröffnet. Sie thematisiert die historischen Ereignisse des nationalpolnischen Aufstandes gegen die deutschen Besatzer von 1944 und widmet sich der kritischen Auseinandersetzung mit der medialen Berichterstattung über den Warschauer Aufstand in der damaligen deutschen und polnischen Presse. Die Ausstellung wird vom 11.07. – 05.09.2024 von der Landeszentrale für politische Bildung Hamburg, die Berliner Landeszentrale für politische Bildung und dem Polnischen Institut Berlin auf dem Dorothea-Schlegel-Platz am Bahnhof Friedrichstraße präsentiert.
Für den 80. Jahrestag des Beginns des Warschauer Aufstandes am 1. August 2024 planen das Deutsch-Polnische Haus gemeinsam mit der Senatskanzlei und dem Land Berlin ab 16:45 eine Gedenkveranstaltung vor dem Roten Rathaus. Die Veranstaltung begleitet ein künstlerisches und historisches Programm, umrahmt von Fotografien aus Warschau.
Eine große Plakataktion im Berliner Stadtraum, mit den Gedichten der polnischen Dichterin Anna Świrszczyńska, soll das Interesse des Berliner Publikums für den Warschauer Aufstand wecken.
Die Gedichte von Anna Świrszczyńska wurden zum 80. Jahrestag von Peter Oliver Loew ins Deutsche übersetzt und sind nun im Secession Verlag in Berlin erschienen. Die Gedichte sind ein bewegendes Zeugnis der Erlebnisse, die Anna Świrszczyńska als junge Sanitäterin während des Warschauer Aufstandes sammeln musste. Es erscheint zudem die Biographie eines Zeitzeugen, Zbigniew Kruszewski, der u.a. zu einem Autorentreffen und Zeitzeugengespräch aus Amerika nach Berlin kommen wird.
Das Zentrum für Historische Forschung (PAN) in Pankow hingegen plant eine ganze Vortragsreihe zur Rolle der Frau während des Warschauer Aufstandes.
Das Berliner Publikum erwartet somit einen interessanten Spätsommer und Frühherbst mit vielen Veranstaltungen rund um den Jahrestag des Warschauer Aufstandes. Bitte entnehmen Sie alle weiteren Informationen zum Programm unserer Website: www.deutschpolnischeshaus.de/63Tage
Das Projekt #63Tage wird von der Deutschen-Klassenlotterie Berlin gefördert.
Foto: © Museum des Warschauer Aufstandes, Autor: Eugeniusz Lokajski "Brok" (Ausschnitt, bearbeitet)